Warenkorb

Aufgabe des Eurosystems ist es, Preisstabilität zu gewährleisten. Daher muss die Preisentwicklung immer genau beobachtet werden. Angesichts der Millionen Einzelpreise in unserer Wirtschaft wäre es aber weder möglich noch sinnvoll, jeden einzelnen Preis zu beobachten. Es wird nur eine Auswahl an Preisen betrachtet. Dazu wird ein sogenannter "Warenkorb" mit Produkten zusammengestellt, die für unser Leben eine wichtige Rolle spielen.

Beim Warenkorb handelt es sich also nicht um einen Einkaufskorb, wie du ihn aus dem Supermarkt kennst. Er heißt nur so und dient als Sammelbegriff für verschiedene Waren und Dienstleistungen. Und wenn Du Preise heute und gestern vergleichen möchtest, dann kannst Du einfach gucken, was dieser Warenkorb gestern gekostet hat und heute kostet. Nicht jeder Warenkorb ist für jede Fragestellung von gleichem Interesse. Für einen Privathaushalt sind andere Preise wichtig als für einen Bauherrn oder einen Einzelhändler. Darum werden verschiedene Warenkörbe zusammengestellt.

Für das Eurosystem sind die Verbraucherpreise von besonderer Bedeutung, also die Preise die wir alle täglich bezahlen. Der Warenkorb für Verbraucherpreise wird für Deutschland vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden zusammengestellt und auch immer wieder an aktuelle Entwicklungen angepasst. Die Produkte sind je nach Verwendungszweck in verschiedene Gruppen geordnet, darunter zum Beispiel "Nahrungsmittel" (Brot oder Zucker), "Kleidung" (Schuhe, Hosen oder Jacken) oder "Bildungswesen" (Schulen oder Kindergärten).

Solche Warenkörbe werden auch in den anderen Ländern des Euro-Raums zusammengestellt, immer nach den Vorlieben in den jeweiligen Ländern. Je nachdem, wie sich die Preise des zusammengefassten Warenkorbes für den gesamten Euro-Raum entwickeln, kann der EZB-Rat prüfen, ob er seine Aufgabe erfüllt oder ob er gegensteuern muss.