Was steckt dahinter?

Die Deutsche Bundesbank verwaltet die Goldreserven des deutschen Staates. Deutschland hat nach den Vereinigten Staaten den zweitgrößten Goldschatz der Welt. Fast 3.400 Tonnen an Goldbarren hat die Bundesbank in Tresoren an verschiedenen Standorten gelagert. Diese Goldbarren hat die Bundesbank vor allem in den 1950er und 1960er Jahren erhalten, weil Deutschland sehr viele Waren ins Ausland verkaufte und dafür in US-Dollar oder Gold bezahlt wurde. Der Goldbestand, den die Bundesbank verwaltet, ist seit Jahren praktisch unverändert.

Früher waren Münzen aus Gold oder Silber. Noch bis weit ins 20. Jahrhundert hinein war das Bargeld zumindest teilweise durch Goldreserven gedeckt. Heute ist Gold nicht mehr der Anker der Währungen. Geld zieht seinen Wert allein aus dem Vertrauen der Menschen, dass sie damit zahlen oder es sparen können. Unabhängige Zentralbanken haben den Auftrag, den Geldwert stabil zu halten. Und Goldreserven helfen, das Vertrauen in die Zahlungsfähigkeit eines Landes und die Stabilität einer Währung zu erhöhen.

Ein Standard-Goldbarren hat ein Gewicht von ungefähr 12,5 kg oder 400 Feinunzen. Eine Feinunze (oz) ist ein Maß, das für die Gewichtsangabe von Edelmetallen benutzt wird. Wort und Maßeinheit sind lateinisch-italienischer Herkunft. 1 Feinunze entspricht ungefähr 31,1 Gramm. Die Maße für einen Standard-Barren können variieren. Eine übliche Größe hat an der Basis eine Länge von 220 mm und eine Breite von 76 mm bei einer Höhe von 51 mm.

Auf den Barren können z.B. die Marke des Herstellers, eine Seriennummer, das Produktionsjahr und die Feinheit angegeben sein. Im Gegensatz zu Goldmünzen oder Goldschmuck bestehen Gold-barren aus fast reinem Gold. Der Reinheitsgrad liegt bei mindestens 99,5 Prozent. Ganz reines Gold wäre allerdings zu weich, um daraus stabile Barren zu bilden. Der Wert eines Barrens ist abhängig vom jeweiligen Goldpreis, der täglich an den Finanzmärkten neu ausgehandelt wird.

Schon in prähistorischer Zeit waren Barren bekannt. Man erzeugte sie aus Kupfer, Bronze, Gold, Silber, Zinn und anderen Metallen. Damals wie heute hat ihre Form eine praktische Funktion: Man kann sie leicht stapeln, sie sind leicht zu transportieren und wenn sie einheitlich gefertigt werden, dann sind sie auch als Tauschmittel oder zu Handelszwecken geeignet.

Der griechischen Sage nach war Midas König von Phrygien, einer Region, die in der heutigen Türkei liegt. Ob er wirklich gelebt hat, ist nicht bekannt. Dafür gibt es einige antike Sagen, die von seiner Gier und Dummheit berichten. Eine erzählt von einem Wunsch, den er bei Dionysos, dem griechischen Gott der Fruchtbarkeit und des Weines, frei hatte. König Midas wünschte sich, dass sich alles von ihm Berührte in Gold verwandeln möge. Der Wunsch wurde ihm gewährt. Da sich auch Speisen und Getränke in Gold verwandelten, sobald er sie berührte, drohte Midas zu verhungern und zu verdursten. Midas hatte Glück: Dionysos hatte Mitleid mit dem habgierigen und einfältigen Herrscher. Er verriet ihm, dass er sich den Zauber im Fluss Paktolos abwaschen könne. Das machte Midas dann schließlich auch. So wurde er gerettet, während der Fluss der Sage nach seitdem Gold mit sich führt.