Hörenswertes

Wie gebe ich beschädigtes Bargeld ab?

Wie funktioniert das genau, wenn man beschädigtes Bargeld beim "Nationalen Analysezentrum der Deutschen Bundesbank" in Mainz abgeben will? Michael Erbert hat einen Tipp:

Paul: "Wenn man jetzt einen zerrissenen Geldschein zum Beispiel hat. Muss man dann immer bis nach Mainz fahren, um den Geldschein dahin zu bringen. Auch wenn's nur so ein 5-Euro-Schein ist, wo's eigentlich viel teurer ist, erst mal nach Mainz zu fahren?"

Michael Erbert: "Da gibt’s ganz, ganz viele verschiedene Wege. Was wir nicht gerne sehen ist der Postversand. Wenn auf einem Briefumschlag draufsteht 'An das Nationale Analysezentrum für beschädigtes Bargeld' - Was wird da drin sein? Da gibt es bestimmt Menschen, die versucht sind, das vielleicht zu stehlen. Besser ist es, zur Hausbank zu gehen, es dort abzugeben, die schicken es an uns weiter. Die packen das in sogenannte 'Safepacks', das sind so Klarsichtbeutel. Da kann man schön durchschauen, man sieht von vorne herein schon, was drin ist. Dann nehmen die einen sogenannten Erstattungsantrag dazu, da sind alle wichtige Daten von Dir dann drauf, beispielsweise deine Anschrift, dein Name natürlich und deine Kontoverbindung, wo wir das hin überweisen sollen. Und natürlich auch die Ursache der Beschädigung, das ist ganz wichtig. Wir wollen natürlich auch wissen, was damit passiert ist, damit wir das auch richtig behandeln."

Wieso sind Geldscheine aus Papier?

Rainer Elm vom "Nationalen Analysezentrum für beschädigtes Bargeld" nennt einige Gründe.

Paul: "Ich hab mich schon häufig gewundert, warum Geldscheine eigentlich aus Papier sind, weil Papier eigentlich so schnell zerreißt ..."

Rainer Elm: "Unsere Banknoten bestehen aus einem speziellen Papier, das aus Baumwolle gemacht ist. Ist also ein natürlicher Rohstoff und ist damit auch wieder leicht zu recyceln. Inzwischen gibt es aber auch Tendenzen hin zu Banknoten aus Polymerpapier oder Kunststoffpapier. Die sind etwas haltbarer. Das ist also der größere Vorteil. Aber dann habe ich natürlich wieder mehr Probleme mit dem Bargeldrecycling, weil es ja Kunststoffe sind ... Anderer Aspekt ist die Sicherheit der Banknote. Wir glauben immer noch, dass man diese papierbasierten Banknoten durch bestimmte Sicherheitsmerkmale wie Wasserzeichen, Sicherheitsfäden usw. besser schützen kann, als das bei Kunststoffbanknoten der Fall ist."

Vorsicht vor beschädigtem Geld!

Vorsicht vor Falschgeld! Diese Warnung kennen alle. Aber auch bei beschädigtem Geld sollte man vorsichtig sein. Experte Rainer Elm erklärt, worauf man achten sollte:

"Es lohnt sich aufzupassen … Es geht nicht immer nur ums Falschgeld, dass man angedreht bekommen kann, sondern auch bei Banknoten, die beschädigt sind, muss man wirklich gucken: Durch was ist die Beschädigung entstanden? Wenn’s solche verfärbten Banknoten sind, sollte man nicht annehmen. Weil da könnte es sein, dass die aus einer Straftat stammen. Zerrissene Banknote auch mit Vorsicht, immer die Notennummer hinten kontrollieren, ob die wirklich übereinstimmt. Denn, wenn man zum Beispiel Banknotenteile verschiedener Banknoten zusammen klebt, und die Banknotenteile für sich immer kleiner als die Hälfte sind, dann ist der Schein insgesamt wertlos. Und wer den dann bekommt, der bleibt auf dem Schaden erst mal sitzen."