Was steckt dahinter?

Unter Kreditmünze versteht man eine Münze, die einen beträchtlich niedrigeren Metallwert hat, als ihr aufgeprägt ist. Ein anderes Wort für Kreditmünze ist Scheidemünze. Unsere 2-Euro-Münze zum Beispiel ist eine Kredit- oder Scheidemünze: Sie besteht im Wesentlichen aus Messing und Nickel. Der Materialwert plus die Kosten für die Herstellung der Münze sind niedriger als ihr Nennwert. Nicht das Material, das ich wiegen und prüfen kann, zählt also beim Bezahlen, sondern das Vertrauen in das Geldstück. Dies gilt übrigens auch für Banknoten. Sie bestehen zum Großteil aus Baumwolle. Die Herstellungskosten für die verschiedenen Banknoten liegen im Durchschnitt bei etwa 10 Cent.

Eine Kurantmünze ist eine Münze, deren aufgeprägter Wert dem Wert des Metalls entspricht, aus dem sie besteht. Dies traf früher auf die meisten Edelmetallmünzen zu, deren Edelmetallanteil wesentlich größer als 50 Prozent war. So hatten die 5, 10 und 20-Goldmark-Stücke, die im Zeitraum von 1871 bis 1915 ausgegeben wurden, einen Feingehalt von 900 Tausendstel. Das Gleiche traf für die Silbermünzen dieser Zeit zu. Der Materialwert beider Münzen entsprach ihrem aufgeprägtem Wert (Nominalwert).

Der lydische König Krösus, der vor etwa 2500 Jahren lebte, markiert den Beginn der Kurantmünze. Er ließ erstmals in der Geschichte Münzen aus reinem Gold und aus purem Silber herstellen. Münzexperten der Deutschen Bundesbank haben bei Untersuchungen festgestellt, dass der Goldgehalt dieser Münzen weit über 990 Tausendstel und der Silbergehalt bei fast 1000 Tausendstel liegt – es sich also um fast reine Gold- und Silbermünzen handelt. Krösus konnte sich diese Form der Münzprägung leisten, verfügte er doch über enorme Gold- und Silbervorräte. Weshalb man heute noch über einen vermögenden Menschen sagt: Er sei ein Krösus.

Die ersten Formen von Papiergeld gab es vor mehr als 1000 Jahren bei den Chinesen. Ausgegeben wurden die Geldscheine von chinesischen Staatsbehörden. Ihre Kaufkraft erhielten sie durch ein aufgedrucktes und besiegeltes Versprechen, dass der Geldschein der Zahl der abgebildeten Kupfermünzen gleichwertig sei. Als erste europäische Banknoten gelten Scheine aus Schweden. Und das kam so: Da das Land nur über wenig Edelmetallvorkommen verfügte, prägte man ab 1644 Kupferplatten als Geld. Die bis zu 20 kg schweren Platten waren jedoch sehr unpraktisch im Zahlungsverkehr. Beim „Stockholms Banco“, konnte man sie aber hinterlegen und erhielt dafür einen „Credityf-Zedel“. Diese „Zettel“ gelten als die ersten Banknoten Europas: Sie wurden im Geschäftsverkehr als Zahlungsmittel akzeptiert. Die ersten deutschen Papiergeldscheine sind die „Reichstaler“ von 1772. Ausgegeben wurden sie auf Veranlassung des sächsischen Kurfürsten Friedrich August III. mit Nennwerten von einem, zwei, fünf, zehn, 50 und 100 Reichstalern. Heute geben staatliche Zentralbanken Banknoten aus.