Was steckt dahinter?

Zinsen sind eine Art Leihgebühr. Wenn du bei einer Bank einen Kredit aufnimmst, dann leihst du dir von ihr Geld. Als Kreditkunde zahlst du nicht nur den geliehenen Betrag an die Bank zurück, sondern mehr. Das sind die Zinsen. In diesem Falle nennt man sie Kreditzinsen. Wenn du hingegen dein Geld der Bank zur Verfügung stellst, indem du es zum Beispiel auf einem Sparkonto anlegst, dann erhältst du Spar- oder Guthabenzinsen. Die Bank zahlt dir als Sparkunden gleichsam Leihgebühren dafür, dass sie dein Geld nutzen konnte. Je länger der Zeitraum ist, für den du der Bank dein Geld leihst, desto höher ist der Zinssatz, den die Bank dir zahlt.

Hinzu kommt, dass man auch auf seine Zinsen wiederum Zinsen bekommt, man spricht vom Zinseszins. Ein Beispiel verdeutlicht dies: Du erhältst von deinen Eltern oder Verwandten zur Einschulung 1000.- Euro geschenkt. Das Geld wird auf ein Sparkonto eingezahlt, darauf gibt es beispielsweise 1 Prozent Zinsen. Nach einem Jahr wären schon 1010.- Euro auf dem Sparkonto. Im zweiten Jahr werden wiederum die 1000.- Euro verzinst und zudem die 10.- Euro, die die Bank nach dem ersten Jahr als Zins gezahlt hat und die du auf deinem Sparkonto gelassen hat. Das heißt im zweiten Jahr sind dann 1020,10 Euro auf dem Sparkonto. Dieser Zinseszinseffekt setzt sich immer weiter fort. Nach 10 Jahren hättest du somit 1104,62 Euro auf deinem Sparkonto – also 104 Euro und 62 Cent mehr als deine Familie für dich eingezahlt hat.

Der Euro-Raum setzt sich aus den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) zusammen, die den Euro als gemeinsame Währung eingeführt haben. Die derzeit 19 Staaten des Euro-Raums sind Belgien, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, die Niederlande, Österreich, Portugal, die Slowakei, Slowenien, Spanien und die Republik Zypern. Nicht alle EU-Mitgliedsstaaten haben automatisch den Euro als Währung. Nicht zum Euro-Raum gehören zum Beispiel das Vereinigte Königreich, wo mit dem Pfund bezahlt wird, oder unser Nachbarland Dänemark, dessen Währung nach wie vor die Krone ist.

Die Europäische Zentralbank (EZB) und die nationalen Zentralbanken der EU-Mitgliedsstaaten, die den Euro bereits eingeführt haben (Euro-Raum), bilden gemeinsam das Eurosystem. Zu diesen nationalen Zentralbanken gehört auch die Deutsche Bundesbank. Die Menschen, die für die Banken im Eurosystem arbeiten, haben vor allem ein Ziel: die Preise im gesamten Euro-Raum stabil zu halten (Preisstabilität). Das ist auch für dich wichtig, denn es bedeutet, dass zum Beispiel der Betrag, den du regelmäßig als Taschengeld erhältst, nicht nach und nach weniger Wert wird, weil ständig die Preise steigen (Inflation).