Glossar

A

Die deutschen 1-Euro- und 2-Euro-Münzen zeigen jeweils den Bundesadler. Entworfen wurde dieses Motiv von den beiden Künstlern Sneschana Russewa-Hoyer und Heinz Hoyer. Der Bundesadler ist das traditionelle Symbol deutscher Souveränität und seit dem Jahre 1950 das Staatswappen der Bundesrepublik Deutschland. Er ist zum Beispiel auch in den deutschen Reisepässen und Ausweisen, auf Behördenstempeln oder auf deutschen Hoheitszeichen zu finden.

Eine Aktie ist ein Wertpapier, mit dem man einen Anteil an einem Unternehmen erwerben kann. Aktien werden zum Beispiel von Geschäftsleuten angeboten, die ein Unternehmen gründen oder erweitern möchten, aber selbst nicht genug Geld haben. Kaufen genügend Leute diese Aktien, dann können die Geschäftsleute mit dem eingenommenen Geld das Unternehmen aufbauen. Die Besitzer der Aktien nennt man Aktionäre. Sie sind zu einem Teil Eigentümer des Unternehmens.

Ist das Unternehmen erfolgreich, dann steigt meistens auch der Wert der Aktie. So kann es sein, dass man für eine Aktie, für die man anfänglich 100 Euro bezahlt hat, bei ihrem späteren Verkauf nach einiger Zeit vielleicht 200 Euro oder noch mehr Euro erhält. Hat das Unternehmen keinen oder kaum Erfolg, dann sinkt der Wert der Aktie. Das kann sogar dazu führen, dass sie weniger wert ist als die anfangs gezahlten 100 Euro, dass der Aktionär also einen Verlust macht.

Sein Geld kann man also einer Bank leihen und gegen Zinsen auf einem Sparkonto anlegen. Man kann es aber auch einem Unternehmen geben und es damit in Aktien anlegen. Bei einer Anlage in Aktien besteht das Risiko, sein Geld zu verlieren - aber auch die Chance, höhere Gewinne zu machen als es mit einem Sparkonto möglich ist.

B

Das Wort "Bank" im Sinne eines Geldinstituts kommt aus der italienischen Sprache und entstand im 13. Jahrhundert. Die "banca" war eine glatte Brettfläche, die du dir wie einen Tisch vorstellen kannst. Händler wickelten daran auf den Märkten ihre Geschäfte ab. Darunter waren auch Geldhändler, die hier Geld zählten, es gegen Zinsen verliehen oder gegen Gebühren tauschten. Betrog ein Geldhändler seine Kunden oder hatte er kein Geld mehr und konnte seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen, dann hatte die Obrigkeit das Recht, ihm die Bank zu zerstören. Beamte kamen dann mit Äxten und die „banca“ wurde zerschlagen. Von dem Ausdruck "zerschlagene Bank" - "banca rotta" - stammt unser Wort für "bankrott" her, mit dem wir ganz allgemein ein Unternehmen oder eine Privatperson bezeichnen, die zahlungsunfähig ist.

Eine Bank verwaltet dein erspartes Geld und ermöglicht dir, Geld einzuzahlen, abzuheben oder bargeldlos zu anderen Konten zu überweisen. Außerdem vergeben Banken typischerweise Kredite an Privatmenschen und Wirtschaftsunternehmen und unterstützen Unternehmen bei komplizierten Finanzgeschäften. Sie verdienen also ihr Geld mit Dienstleistungen rund um den Zahlungs-, Kredit- und Kapitalverkehr, man nennt sie daher auch Geschäftsbanken. Manche Banken bieten nur eine oder einige wenige dieser Dienstleistungen an; werden alle Bereiche abgedeckt, spricht man von Universalbanken. Außerdem haben Banken unterschiedliche Ziele und Rechtsformen. Es gibt private Geschäftsbanken, die hauptsächlich Gewinne erwirtschaften möchten, Genossenschaftsbanken, deren Auftrag auch darin besteht, die finanzielle Situation ihrer Mitglieder zu fördern sowie öffentlich-rechtlichen Banken wie zum Beispiel die Sparkassen, die ihre Bankgeschäfte im öffentlichen Interesse ausüben sollen.

Da Geschäftsbanken wichtige und zugleich vertrauenswürdige Dienstleistungen für die Menschen und unser Geld- und Finanzsystem erbringen, dürfen die Bezeichnung „Bank“ nur Unternehmen führen, die eine Banklizenz besitzen und spezielle Gesetze und Anforderungen erfüllen. Um sicher zu gehen, dass Banken die Anforderungen tatsächlich einhalten, werden sie beaufsichtigt. Die Aufsicht über die Banken üben in Deutschland die Europäische Zentralbank, die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, kurz BaFin, und die Deutsche Bundesbank aus.

Neben den Geschäftsbanken gibt es auch sogenannte Zentralbanken („Notenbanken“) wie die Deutsche Bundesbank, die dem Europäischen System der Zentralbanken angehört. Die Zentralbanken haben die Aufgabe dafür zu sorgen, dass der Wert des Geldes über die Jahre stabil bleibt – dass es also nicht zu Inflation oder Deflation kommt. Zentralbanken bringen auch das Bargeld, mit dem du überall bezahlen kannst, in den Geschäftsverkehr.

Die Bankeinlage steht für das Guthaben auf einem Bankkonto. Sie heißt deshalb auch Bankguthaben. Besitzt du ein Bankkonto und hast darauf ein Guthaben von 20 Euro, dann beträgt die Bankeinlage für dein Konto 20 Euro.

Die Deutsche Bundesbank hat gemeinsam mit der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) die Bankenaufsicht über rund 2.000 Privat- und Geschäftsbanken in Deutschland. Nur die 21 größten und international vernetzten deutschen Banken unterstehen direkt der Aufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB). Die EZB arbeitet dabei mit den nationalen Bankenaufsehern zusammen.

Die Bankenaufseher der Bundesbank besuchen die Banken, schauen in ihre Bücher und prüfen, ob sie ausreichend für Risiken vorgesorgt haben. Sie überprüfen auch, ob die Banken genügend Reserven zurückgelegt haben, um bei einer Krise nicht Pleite zu gehen. Und sie kontrollieren, ob alle Banken die gesetzlichen Regeln einhalten. Die Ergebnisse, die von den Mitarbeitern der Bundesbank zusammengetragen wurden, werden an die BaFin oder an die EZB weitergegeben. Dort wird dann entschieden, ob die Bank nachbessern muss. Die Deutsche Bundesbank sorgt auf diese Weise mit für die Stabilität des Bankensystems und passt auf, dass das Geld der Kunden bei ihrer Bank sicher ist.

Das Bankensystem in Deutschland bestand Ende 2015 aus knapp 2000 Banken. Es kann unterteilt werden in sog. Universalbanken, die grundsätzliche alle Bankgeschäfte anbieten (neben dem klassischen Einlagen- und Kreditgeschäft z.B. auch das Depotgeschäft), und sog. Spezialbanken, die sich auf spezielle Geschäftsfelder konzentrieren.

Zu den Universalbanken zählen die drei großen Bankengruppen in Deutschland: die Kreditbanken (das sind neben den Regionalbanken und ausländischen Banken die Großbanken, z.B. die Deutsche Bank), die Sparkassen und die Genossenschaftsbanken. Zu den Spezialbanken gehören die Realkreditinstitute (private Hypothekenbanken und öffentlich-rechtliche Grundkreditanstalten), die Kreditinstitute mit Sonderaufgaben (z.B. die Kreditanstalt für Wiederaufbau, KfW) sowie die Bausparkassen.

Bankkarten oder besser, Bankkundenkarten, werden von Banken und Sparkassen an ihre Kunden ausgegeben. Deine Eltern zum Beispiel können mit ihrer persönlichen Bankkundenkarte Bargeld von ihrem Konto abheben oder mit ihr in Geschäften bargeldlos bezahlen. Und das an allen Orten, an denen die Karten von speziellen Lesegeräten akzeptiert werden.

Deine Eltern können sich mit Hilfe ihrer Karte aber auch einfach nur ihre Kontoauszüge ausdrucken. Möglich ist dies, weil auf der Karte ein kleiner Chip und auf der Rückseite der Karte ein Magnetstreifen ist, auf denen Informationen gespeichert sind. Diese helfen zum Beispiel dem Geldautomaten, dem Kontoauszugsdrucker oder den Lesegeräten in den Geschäften, sich direkt mit dem Bankkonto des Kartenbesitzers zu verbinden. Wollen deine Eltern mit ihrer Karte Geld abheben oder mit ihr bezahlen, dann müssen sie noch einen mehrstelligen Zahlencode eingeben, die sogenannte persönliche Identifikationsnummer, kurz PIN genannt. Das dient der Sicherheit, damit kein Fremder mit der Karte bezahlen kann. Manche Geschäfte oder Supermärkte bieten auch die Möglichkeit, statt mit der PIN den Zahlbetrag mit einer Unterschrift zu bestätigen, das sogenannte elektronische Lastschriftverfahren.

Die Deutsche Bundesbank ist dafür verantwortlich, die Menschen, die Banken und die Wirtschaft mit ausreichend Bargeld zu versorgen. Stelle dir vor, du möchtest dir etwas kaufen, aber die Bank, bei der du oder deine Eltern ein Konto haben, könnte kein Bargeld mehr auszahlen. Dann könntest Du zum Beispiel nicht mehr zum Eismann oder zum Kiosk gehen, denn dort gibt es vermutlich keine Maschinen für Kartenzahlungen. Zum Glück sorgt die Deutsche Bundesbank dafür, dass bei den Banken immer genügend Bargeld in guter Qualität vorhanden ist. Und dass kein Falschgeld oder beschädigtes Geld in Umlauf bleibt. Dafür hat sie ein über Deutschland verbreitetes regionales Filialnetz, in dem das umlaufende Bargeld immer wieder auf Echtheit und Qualität geprüft wird. In den Bundesbankfilialen haben Privatkunden auch die Möglichkeit, D-Mark-Geldscheine und -Münzen kostenlos und unbefristet in Euro umzuwechseln.

Immer wieder kommt es vor, dass Bargeld beschädigt wird: Mal werden Euro-Banknoten aus Versehen zerrissen, mal von Haustieren angefressen, mal in der Waschmaschine mitgewaschen. Passiert dir so etwas, dann wird dir das beschädigte Geld unter bestimmten Bedingungen von der Deutschen Bundesbank ersetzt. Eine Voraussetzung hierfür ist, dass die Teile, die du vorlegst, insgesamt größer sind als die Hälfte der Banknote. Auch beschädigte Cent- und Euro-Münzen ersetzt die Bundesbank, wenn die Münzen durch üblichen Gebrauch abgenutzt oder verschmutzt sind. Für Münzen wie für Scheine gilt: Sie werden nur ersetzt, wenn sie nicht mutwillig oder in betrügerischer Absicht beschädigt oder verändert worden sind.

Der BIC (Business Identifier Code) ist ein international standardisierter Code für die Identifizierung von Banken und Nichtbanken. Du kannst ihn dir wie eine unverwechselbare Adresse einer Bank oder eines Unternehmens vorstellen. Er dient dazu, den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr über den Euro-Raum hinaus zu erleichtern.

Der BIC ist entweder acht- oder elfstellig: Die ersten vier Stellen stehen für die Bank. Danach kommt das zweistellige Länderkennzeichen und eine zweistellige Kennung, die sich jeder BIC-Inhaber selbst aussuchen kann. Die letzten drei Stellen können frei bleiben oder genutzt werden, um zum Beispiel die Filiale einer Bank zu identifizieren. Der BIC zum Beispiel der Zentrale der Deutschen Bundesbank lautet: "MARKDEFF". Dabei stehen "MARK" für die Bundesbank, "DE" für Deutschland und "FF" für Frankfurt.

Die deutschen 10-, 20- und 50-Cent-Münzen zeigen das Brandenburger Tor, ein Wahrzeichen der deutschen Hauptstadt Berlin. Direkt am Brandenburger Tor verlief von 1961 bis 1989 die Mauer, die Ost- von Westberlin trennte. Die Perspektive des von Reinhard Heinsdorff stammenden Entwurfs zeigt das geöffnete Brandenburger Tor, das für ein vereinigtes Deutschland steht und zugleich ein Symbol für den europäischen Einigungsprozess ist.

Buchgeld ist nur in den Computern der Banken verzeichnet. Früher nutzte man dafür Bücher, mit denen man die Konten führte – daher der Name. Anders als Münzen und Banknoten kann man Buchgeld nicht anfassen. Für den Kunden der Bank stellt es ein Guthaben dar, über das er jederzeit verfügen kann. Zum Beispiel kannst du aus deinem Guthaben Bargeld abheben. Oder du kannst es dazu nutzen, bargeldlos deine Handyrechnung zu bezahlen. In diesem Fall wird der Zahlbetrag von deinem Guthaben abgebucht und dem Konto des Mobilfunkunternehmens gutgeschrieben, also zu dessen Guthaben hinzugebucht. Eine solche unbare Überweisung geht einfacher, schneller und sicherer vonstatten, als Münzen und Banknoten zu transportieren. Zum Buchgeld zählen auch die Guthaben, die auf Girokonten (siehe "Girokonto") oder auf einem Sparkonto liegen (siehe "Sparkonto").

C

Cash ist ein Begriff aus dem Italienischen wie viele andere Wörter rund um den Geldverkehr auch (vergleiche dazu die Glossareinträge zu Bank, Kredit oder Konto). Das Wort Cash zum Beispiel hat seinen Ursprung im italienischen "cassa" für Kasse. Diese Tatsache geht darauf zurück, dass sich das Bankgeschäft vom 13. Jahrhundert an vor allem in oberitalienischen Städten entwickelt hat. Einige der Banken in Florenz, Venedig und Mailand hatten Filialen in allen wichtigen europäischen Handelsstädten. Über diese Filialnetze verbreiteten sich auch die Begriffe für das Bankgeschäft.

D

Deflation bedeutet, dass die Preise für Waren und Dienstleistungen für einen Warenkorb über längere Zeit zurückgehen. Das kann dazu führen, dass die Menschen den Kauf von Waren in die Zukunft verschieben, da sie mit weiter sinkenden Preisen rechnen.

Wenn sich Deine Eltern z.B. ein neues Auto kaufen wollen, werden Sie bei sinkenden Preisen wohl eher abwarten, ob das Auto, das sie sich ausgesucht haben, nicht noch günstiger wird. Die Unternehmen würden merken, dass die Menschen sich beim Einkaufen zurückhalten. Sie würden selber weniger Waren bestellen und auch nicht mehr in neue und bessere Maschinen investieren. Die Folge: das Geld wird nicht ausgegeben, die Produktion sinkt, die Wirtschaft wächst nicht mehr und die Preise sinken weiter.

Wenn die niedrigeren Preise dazu führen, dass auch die Löhne sinken oder Arbeitnehmer entlassen werden, weil die Unternehmen Kosten senken müssen, dann kann die Deflation Wirtschaft und Wohlstand eines Landes gefährden. Damit keine Deflation entsteht, muss dafür gesorgt werden, dass die Preise aller Waren und Dienstleistungen stabil bleiben. Das ist die Aufgabe der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Deutschen Bundesbank.

Die Deutsche Bundesbank ist die Zentralbank der Bundesrepublik Deutschland. Sie wurde am 26. Juni 1957 gegründet und hat ihren Hauptsitz in Frankfurt am Main. Sie ist Teil des Eurosystems und des Europäischen Systems der Zentralbanken (ESZB).

Der Präsident der Bundesbank hat Sitz und Stimme im EZB-Rat, dem obersten Beschlussorgan der Europäischen Zentralbank (EZB). Insgesamt beschäftigt die Deutsche Bundesbank knapp 10.000 Mitarbeiter. Zu den Kernaufgaben der Bundesbank gehören die Bereiche Geldpolitik (Preisstabilität), Finanzstabilität, Bankenaufsicht, bargeldloser Zahlungsverkehr (Buchgeld) und Bargeldversorgung (Notenbank).

In Deutschland hat die Bundesbank das alleinige Recht zur Banknotenausgabe. Zudem verwaltet sie auch die deutschen Goldreserven, zurzeit etwa 3400 Tonnen Gold. Sie sind ein Teil der deutschen Währungsreserven. Darüber hinaus betreibt die Bundesbank ökonomische Forschung, erstellt Statistiken, berät die Regierung in währungspolitischen Fragen und ist "Hausbank" des Staates. Die Bundesbank vertritt die deutschen Interessen in zahlreichen internationalen Gremien, wie zum Beispiel im Internationalen Währungsfonds (IWF).

Direktbanken unterscheiden sich von den traditionellen Filialbanken durch die Art und Weise, wie der Kontakt zwischen den Banken und den Kunden erfolgt. Eine Filialbank verfügt neben ihrer Zentrale über eine oder mehrere Geschäftsstellen (Filialen). Hier kannst du hingehen und persönlich mit einem Bankmitarbeiter zum Beispiel über dein Sparbuch sprechen oder deine ersparten Euromünzen in Geldscheine wechseln. Deine Eltern können sich auch im persönlichen Kontakt über einen Kredit oder eine Geldanlage beraten lassen. Direktbanken hingegen stehen mit ihren Kunden ausschließlich durch zum Beispiel Telefon, Handy, Briefe, Fax, E-Mail oder Online-Banking in Verbindung. Das „Direct Banking“ bieten zwar auch die Filialbanken an – aber darüber hinaus eben auch den persönlichen Kontakt.

Direktbanken erbringen meist dieselben Dienstleistungen für ihre Kunden wie andere Geschäftsbanken auch: vor allem das Einlagen- und Kreditgeschäft, das Wertpapiergeschäft und das bargeldlose Zahlungsverkehrsgeschäft.

E

Auf den drei kleinsten Münzwerten unter den deutschen Euromünzen (1 Cent, 2 Cent und 5 Cent) ist ein Eichenzweig abgebildet. Das Eichenblatt mit der Frucht ist ein Symbol, das den Deutschen vertraut ist. Es zierte bereits die deutschen Pfennigmünzen. Der Designer Professor Rolf Lederbogen hat es entworfen. Die Eiche ist ein sehr altes Symbol, das in vielen Kulturen unter anderem für Treue, Standhaftigkeit und Beständigkeit steht. Im Laufe der deutschen Geschichte wurde die Eiche zum Symbol des ersten deutschen Nationalstaates.

Der Euro ersetzte am 1. Januar 1999 in den seinerzeit elf teilnehmenden Ländern die nationalen Währungen. In den ersten drei Jahren gab es den Euro nur als Buchgeld. Vom 1. Januar 2002 an wurde der Euro in allen zum Euro-Raum gehörenden Staaten auch als Bargeld eingeführt. In allen Euro-Ländern sind die auf Euro und Cent lautenden Banknoten und Münzen gesetzliches Zahlungsmittel. Die nationalen Zentralbanken der Euro-Länder bringen die Euro-Scheine und Euro-Münzen in Umlauf. In Deutschland sorgt die Deutsche Bundesbank dafür, dass Banknoten und Münzen immer in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Es gibt Münzen zu 1, 2, 5, 10, 20 und 50 Cent sowie zu 1 und 2 Euro. Banknoten werden in den Nennwerten von 5, 10, 20, 50, 100, 200 und 500 Euro ausgegeben.

Die Euro-Banknoten gibt es in sieben unterschiedlichen Stückelungen: 5 €, 10 €, 20 €, 50 €,100 €, 200 € und 500 €. Du kannst sie durch ihre verschiedenen Farben und Größen leicht voneinander unterscheiden. Je höher der Nennwert, desto größer ist die Banknote. Auf den Geldscheinen sind Baustile aus verschiedenen Epochen der europäischen Geschichte abgebildet: 5 €: Klassik; 10 €: Romanik; 20 €: Gotik; 50 €: Renaissance; 100 €: Barock und Rokoko; 200 €: Eisen- und Glasarchitektur des 19. Jahrhunderts; 500 €: Moderne Architektur des 20. Jahrhunderts.

Die dargestellten Fenster, Tore und Brücken sind reine Fantasiegebilde, die es in Wirklichkeit nicht gibt. Diese architektonischen Elemente haben jedoch eine symbolische Bedeutung: So stehen die Fenster und Tore auf der Vorderseite jeder Banknote für den Geist der Offenheit und Zusammenarbeit in Europa. Auf der Rückseite der Banknoten sind Brücken abgebildet. Von den frühen Konstruktionen bis zu den modernen Hängebrücken der Gegenwart sind diese Bauwerke ein Symbol der Verbindung zwischen den Völkern Europas und zur übrigen Welt.

Gemeinsam sind allen Euro-Banknoten allgemeine Merkmale: die Flagge der Europäischen Union, die Unterschrift des Präsidenten der Europäischen Zentralbank, die Bezeichnung "Euro" in lateinischer, griechischer und kyrillischer Schrift sowie das Copyright, das aus dem Copyrightzeichen, der Abkürzung der Europäischen Zentralbank in neun Varianten (den Amtssprachen der Europäischen Union entsprechend) und dem Jahr der Einführung der Banknote besteht.

Die Lebensdauer unserer Euro-Münzen und Euro-Banknoten ist begrenzt. Euro-Scheine kleinerer Stückelung (5, 10, 20 und 50 Euro) hast du sicher schon öfter gesehen oder selbst damit bezahlt. Mit ihnen wird häufiger bezahlt, ihre Abnutzung ist deshalb größer als bei den anderen Scheinen. Sie werden deshalb nach ein bis vier Jahren ersetzt. Banknoten größerer Stückelung (100, 200, 500 Euro) haben hingegen zum Teil eine Lebensdauer von bis zu zehn Jahren. Im Gegensatz zum Papiergeld unterliegen Münzen einer deutlich geringeren Abnutzung und können daher in der Regel jahrzehntelang verwendet werden.

Der Euro-Raum setzt sich aus den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) zusammen, die den Euro als gemeinsame Währung eingeführt haben. Die derzeit 19 Staaten des Euro-Raums sind Belgien, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, die Niederlande, Österreich, Portugal, die Slowakei, Slowenien, Spanien und die Republik Zypern. Nicht alle EU-Mitgliedsstaaten haben automatisch den Euro als Währung. Nicht zum Euro-Raum gehören zum Beispiel das Vereinigte Königreich, wo mit dem Pfund bezahlt wird, oder unser Nachbarland Dänemark, dessen Währung nach wie vor die Krone ist.

Die Europäische Zentralbank (EZB) wurde 1998 gegründet und hat ihren Sitz in Frankfurt am Main. Sie ist die zentrale Einrichtung der Währungsunion. Seit der Einführung des Euro zu Jahresbeginn 1999 ist sie die gemeinsame Zentralbank der 19 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, die den Euro eingeführt haben (Euro-Raum). Der EZB-Rat ist ihr oberstes Beschlussgremium. Vorrangiges Ziel des Eurosystems ist es, Preisstabilität im Euro-Raum zu gewährleisten und so die Kaufkraft des Euro zu erhalten. Der EZB-Rat zielt deshalb darauf ab, die Inflationsrate auf mittlere Frist unter, aber nahe 2% zu halten. Seit 2014 ist die EZB auch für die Bankenaufsicht im Euro-Raum zuständig.

Zum Europäischen System der Zentralbanken (ESZB) gehören die Europäische Zentralbank (EZB) und die nationalen Zentralbanken aller EU-Mitgliedsstaaten, ganz gleich, ob sie den Euro als gemeinsame Währung eingeführt haben oder nicht. Die Deutsche Bundesbank ist eine dieser nationalen Zentralbanken. Vom ESZB unterscheidet sich das Eurosystem. Es umfasst die EZB und die nationalen Zentralbanken der EU-Mitgliedsstaaten, die den Euro als gemeinsame Währung eingeführt haben (Euro-Raum).

Europakarte und Weltkugel symbolisieren auf der gemeinsamen europäischen Münzvorderseite die Einheit der Europäischen Union. Sie zeigt auf den 10-, 20-, und 50-Cent-Münzen sowie den 1- und 2- Euro-Münzen verschieden stilisierte europäische Landkarten, auf den 1-, 2- und 5-Cent Münzen die Weltkugel. Während die Europakarte auf das Motiv der europäischen Einheit verweist, zeigt die Weltkugel "Europa in der Welt".

Die Europäische Zentralbank (EZB) und die nationalen Zentralbanken der EU-Mitgliedsstaaten, die den Euro bereits eingeführt haben (Euro-Raum), bilden gemeinsam das Eurosystem. Zu diesen nationalen Zentralbanken gehört auch die Deutsche Bundesbank. Die Menschen, die für die Banken im Eurosystem arbeiten, haben vor allem ein Ziel: die Preise im gesamten Euro-Raum stabil zu halten (Preisstabilität). Das ist auch für dich wichtig, denn es bedeutet, dass zum Beispiel der Betrag, den du regelmäßig als Taschengeld erhältst, nicht nach und nach weniger Wert wird, weil ständig die Preise steigen (Inflation).

Der EZB-Rat ist das oberste Beschlussorgan des Eurosystems. Er umfasst die sechs Mitglieder des Direktoriums der EZB und die Präsidenten der nationalen Zentralbanken der Mitgliedsstaaten des Euro-Raums. Alle Mitglieder gehören dem EZB-Rat "ad personam" an, das heißt, sie entscheiden nicht als Interessenvertreter eines Staates oder einer Institution, sondern sie suchen als Fachleute gemäß ihrem persönlichen Ermessen nach der besten Geldpolitik für den gesamten Euro-Raum.

F

Seit es die ersten Formen von Bargeld gibt, gibt es auch Menschen, die Falschgeld herstellen. Die 2-Euro-Münze und die 20-Euro und 50-Euro-Scheine werden besonders häufig gefälscht. Doch ist das Risiko gering, dass jemand einmal versucht, dir eine falsche Banknote oder Münze unterzujubeln. Denn insgesamt betrachtet sind nur wenige "Blüten" im Umlauf. Gleichwohl gilt es, stets wachsam zu sein und den Fälschern ihr Geschäft möglichst schwer zu machen. Deshalb solltest du auf die Sicherheitsmerkmale der Münzen und Banknoten achten, wenn du Bargeld bekommst. Viele Menschen machen das nicht und erleichtern es so den Fälschern, unechtes Geld in Umlauf zu bringen. Wenn du Falschgeld versehentlich annimmst, musst du meist selbst den Schaden tragen. Wer es wissentlich weitergibt, macht sich sogar strafbar. Wenn du also unsicher bist, ob du echtes Geld erhalten hast, dann vergleiche zum Beispiel den Schein mit einer echten Banknote. Im Zweifel kannst du dich auch an eine Bank wenden oder bei der Polizei um Rat fragen.

Eine Filialbank verfügt neben ihrer Zentrale über eine oder mehrere Geschäftsstellen (Filialen). Hier kannst du hingehen und persönlich mit einem Bankmitarbeiter zum Beispiel über dein Sparbuch sprechen oder deine ersparten Euromünzen in Geldscheine wechseln. Deine Eltern können sich auch im persönlichen Kontakt über einen Kredit oder eine Geldanlage beraten lassen. Direktbanken hingegen stehen mit ihren Kunden ausschließlich durch zum Beispiel Telefon, Handy, Briefe, Fax, E-Mail oder Online-Banking in Verbindung.

Finanzstabilität ist erreicht, wenn das Finanzsystem seine Funktionen erfüllen und Finanztransaktionen aller Art effizient und sicher abwickeln kann – gerade auch in einer Krisensituation. Die Sicherung der Finanzstabilität ist eine der Aufgaben der Deutschen Bundesbank. Dazu beobachten ihre Mitarbeiter zum Beispiel den Kreditmarkt. Sie versuchen sich beispielsweise einen Eindruck zu verschaffen, ob Banken sehr leichtsinnig Kredite an ihre Kunden vergeben. Denn wenn Kunden ihre Kredite nicht mehr zurückzahlen können, entstehen den Banken Verluste. Passiert das nur bei einer einzelnen Bank, muss das nicht schlimm sein. Machen aber viele Banken große Verluste, kann dies das gesamte Finanzsystem in Schwierigkeiten bringen. Die Bundesbank versucht rechtzeitig einzuschätzen, ob es Anzeichen für eine mögliche Finanzkrise gibt und mit welchen Maßnahmen man diese vermeiden kann, um die Finanzstabilität zu sichern.

G

Wenn du etwas kaufen willst, dann bezahlst du mit Geld. Wenn es kein Geld mehr gäbe, müsstest du dem Verkäufer etwas anderes für seine Ware anbieten. Mit Geld zu bezahlen ist also eigentlich ein Tauschgeschäft: Geld gegen Ware. Das geht aber nur, weil wir uns auf das Bezahlen mit Scheinen und Münzen geeinigt haben und wir diesen Zahlungsmitteln vertrauen.

Das Material, aus dem Geldscheine und Münzen heutzutage hergestellt sind, hat nur einen geringen Wert. Der sogenannte Nennwert, also der Wert der auf den Münzen und Scheinen draufsteht, ist aber viel höher. So ist Geld also eigentlich nur ein Versprechen darauf, dass du es jederzeit in eine Ware eintauschen kannst. Geld hat im Unterschied zum Beispiel zum Naturalgeld viele Vorteile: Man kann es aufbewahren, weil es nicht verdirbt. Es ist leicht zu transportieren und es verliert auch dann nicht an Wert, wenn es in kleine Einheiten aufgeteilt wird.

Der Begriff "Geld" ist vom Wort "gelten" abgeleitet. Deswegen wurde es früher auch "Gelt" geschrieben. "Geld" ist also das, was Geltung und damit einen Wert besitzt. Einen Teil dieser Bedeutung findest du heute noch im Verb "vergelten", das auch "belohnen" bedeuten kann. In Europa kennen wir Geld in Form von Münzen, Geldscheinen und dem Buchgeld auf den Bankkonten, in anderen Teilen der Welt wurden lange Zeit aber auch andere Geldarten verwendet (siehe Naturalgeld). Anders als oft vermutet, stammt das Wort "Geld" also nicht von "Gold" ab.

In Deutschland versorgen knapp 57.000 Geldautomaten die Kunden rund um die Uhr mit Bargeld. Eine Vielzahl dieser Automaten ist dabei nicht nur in der Lage Bargeld auszugeben, sondern nimmt dieses auch als Einzahlung entgegen.

Um einen Geldautomaten zu nutzen, benötigt man eine Bankkarte und ein eigenes Konto, auf das man Geld einzahlen und abheben kann. Wer Geld abheben will, führt seine Bankkarte in den Kartenleser am Automaten. Der liest die Informationen ab, die auf dem Magnetstreifen der Karte gespeichert sind: den Kontoinhaber, zu welcher Bank die Karte gehört, die persönliche Identifikationsnummer (PIN). Diese Informationen werden über eine spezielle Leitung an das Rechenzentrum der Bank geschickt. Das fordert die Geheimzahl an, denn Sicherheit geht vor: nur wer diese Zahl eingibt, kann auch Geld abheben. Deshalb sollte man immer Karte und Geheimzahl getrennt voneinander aufbewahren und die Geheimzahl auch nicht auf einen Zettel schreiben und mit der Karte in die Geldbörse stecken. Stimmt die Geheimzahl, wählt der Kunde am Bildschirm des Automaten aus, wie viel Geld er abheben will.

Jeder Geldautomat verfügt über mehrere Kassetten, in denen die Eurobanknoten getrennt nach Stückelungen aufbewahrt werden. Welche Eurobanknoten in einem Automaten sind entscheidet die Bank. Häufig werden Banknoten mit einem Wert zwischen 5€ und 50€ genutzt, es kann aber auch vorkommen, dass eine Kassette im Geldautomaten mit 100€-Scheinen gefüllt ist. Aus den Kassetten entnimmt der Automat die Scheine und befördert sie über Transportbänder auf der Rückseite zum Geldausgabefach bis der gewünschte Betrag erreicht ist. Das Fach öffnet sich aber erst, wenn der Kunde seine Karte wieder dem Automaten entnommen hat. Auch das dient der Sicherheit: so wird verhindert, dass die Kunden zwar das Geld dem Bankautomaten entnehmen, aber ihre Bankkarte darin vergessen.

Die Deutsche Bundesbank ist über ihren Präsidenten im EZB-Rat vertreten. In diesem obersten Beschlussorgan der Europäischen Zentralbank (EZB) werden geldpolitische Entscheidungen diskutiert und getroffen.

Eine dieser Entscheidungen ist zum Beispiel die Frage, wie hoch der Leitzins sein soll. Der Leitzins ist der Preis, zu dem das Eurosystem Zentralbankgeld an die Kreditinstitute verleiht. Ist der Zins hoch, dann geben die Banken diesen hohen Zins in der Regel an ihre Kunden weiter. Nehmen also Deine Eltern einen Kredit auf, dann müssen sie bei einem hohen Leitzins auch vergleichsweise hohe Zinsen zahlen. Ist der Leitzins hingegen niedrig, dann können auch die Banken ihre Kredite an ihre Kunden zu einem niedrigen Zins vergeben.

Über die Veränderung des Leitzinses kann der EZB-Rat die Höhe der Kreditzinsen und darüber die Nachfrage nach Krediten beeinflussen – und damit auch, ob an den Märkten die Nachfrage nach Gütern zunimmt oder abflaut. Damit kann das Eurosystem letztlich auch auf die Preisentwicklung und somit die Inflationsgefahr Einfluss nehmen. Der EZB-Rat achtet darauf, dass der Euro seinen Wert behält und die Preise nicht extrem steigen oder fallen.

Die Genossenschaftsbanken in Deutschland haben zurzeit insgesamt etwa 17 Millionen Mitglieder – die sogenannten "Genossen" (daher der Name). Zu den Genossenschaftsbanken zählen unter anderen Volks- und Raiffeisenbanken. Sie wurden im 19. Jahrhundert gegründet, um Handwerker, Bauern und kleinere Betriebe durch Kredite zu unterstützen. Sie waren die Banken der "Kleinen Leute", die bei anderen Kreditinstituten nur geringe Chancen hatten, sich Geld zu leihen, weil sie kaum Sicherheiten oder nur ein sehr geringes Einkommen hatten. Auf diese Weise konnte sich zum Beispiel ein Bauer Geld leihen, um sich Getreidesamen davon zu kaufen. Erst nach der Ernte zahlte der Bauer diesen Kredit mit Zinsen wieder zurück.

Kunde einer Genossenschaftsbank wird man bis auf wenige Ausnahmen nur, wenn man Mitglied der Bank geworden ist. Das geschieht ganz ähnlich wie bei einem Verein durch Beitrittserklärung, Zulassung durch den Vorstand und Ausstellung einer Urkunde. Außerdem erwirbt man noch Geschäftsanteile an der Bank, die verzinst werden und die man bei Austritt wieder zurück erhält. Mit den Geschäftsanteilen, die in der Satzung einer Genossenschaft geregelt sind, können sich Mitglieder einer Genossenschaft an deren Geschäftspolitik beteiligen. Die "Genossen" sind also nicht nur Kunden der Bank, sondern zugleich auch über ihre Anteile Mitglieder ihrer Bank. Das unterscheidet die Genossenschaftsbanken von zum Beispiel privaten Geldinstituten oder Sparkassen.

Einen Gewinn machst du, wenn du zum Beispiel durch den Verkauf von Waren mehr Geld einnimmst, als für die Produktion und den Verkauf der Ware ausgegeben hast. Backst du zum Beispiel einen Kuchen, dann hast du Ausgaben für die Zutaten wie Mehl, Butter, Eier und so weiter. Hinzu kommen noch Gas- oder Stromkosten für den Backofen sowie deine Arbeitszeit. Verschenkst du den Kuchen oder verkaufst ihn für einen Preis, der deine Kosten deckt, dann hast du keinen Verdienst oder Gewinn gemacht. Willst du aber zusätzlich noch etwas verdienen und nimmst du mehr Geld als dich Herstellung und Verkauf gekostet haben, dann ist das dein Gewinn.

Das Geld auf einem Girokonto ist "unsichtbares" Geld. Es wird in einer Art Kreislauf von Bankkonto zu Bankkonto weitergegeben, indem die Banken den zu überweisenden Betrag auf dem Konto des Zahlenden abbuchen und auf dem Konto des Empfängers gutschreiben, also hinzubuchen. Das erklärt auch den Namen dieses Kontos: Das Wort "giro" kommt aus dem Italienischen. Es bedeutet "Kreis" oder "Umlauf".

Die meisten Menschen bei uns haben ein Girokonto, denn es hat viele Vorteile. So muss man Zahlungen für Miete oder Strom nicht in bar zum Vermieter oder Stromversorger tragen, sondern beauftragt die Bank mit einer Überweisung. Man kann regelmäßige Zahlungen auch so einrichten, dass der jeweilige Betrag automatisch von der Bank zu einem festen Termin vom eigenen Girokonto abgebucht und auf das Konto des Empfängers drauf gebucht wird. So kann man das Geld nicht verlieren, hat weniger Arbeit und kann die Zahlung auch nicht vergessen.

Wenn man Bargeld braucht, kann man dies von seinem Guthaben auf dem Girokonto abheben. Umgekehrt kann man Bargeld auch einzahlen und dann das Girokonto für Überweisungen nutzen. Auch die Zahlungen mit der Bankkarte an der Ladenkasse werden über Umbuchungen auf den Girokonten des Käufers und des Einzelhändlers abgewickelt. Das Girokonto erleichtert also den Menschen den bargeldlosen Geldverkehr. Für dessen Zuverlässigkeit sorgen die Banken und Sparkassen, die täglich Millionen Buchungen auf den Girokonten durchführen. Auch die Bundesbank stellt Computernetzwerke bereit, um den bargeldlosen Zahlungsverkehr abzuwickeln.

Ein Standard-Goldbarren hat ein Gewicht von ungefähr 12,5 kg oder 400 Feinunzen. Eine Feinunze (oz) ist ein Maß, das für die Gewichtsangabe von Edelmetallen benutzt wird. Wort und Maßeinheit sind lateinisch-italienischer Herkunft. 1 Feinunze entspricht ungefähr 31,1 Gramm. Die Maße für einen Standard-Barren können variieren. Eine übliche Größe hat an der Basis eine Länge von 220 mm und eine Breite von 76 mm bei einer Höhe von 51 mm.

Auf den Barren können z.B. die Marke des Herstellers, eine Seriennummer, das Produktionsjahr und die Feinheit angegeben sein. Im Gegensatz zu Goldmünzen oder Goldschmuck bestehen Gold-barren aus fast reinem Gold. Der Reinheitsgrad liegt bei mindestens 99,5 Prozent. Ganz reines Gold wäre allerdings zu weich, um daraus stabile Barren zu bilden. Der Wert eines Barrens ist abhängig vom jeweiligen Goldpreis, der täglich an den Finanzmärkten neu ausgehandelt wird.

Schon in prähistorischer Zeit waren Barren bekannt. Man erzeugte sie aus Kupfer, Bronze, Gold, Silber, Zinn und anderen Metallen. Damals wie heute hat ihre Form eine praktische Funktion: Man kann sie leicht stapeln, sie sind leicht zu transportieren und wenn sie einheitlich gefertigt werden, dann sind sie auch als Tauschmittel oder zu Handelszwecken geeignet.

Die Deutsche Bundesbank verwaltet die Goldreserven des deutschen Staates. Deutschland hat nach den Vereinigten Staaten den zweitgrößten Goldschatz der Welt. Fast 3.400 Tonnen an Goldbarren hat die Bundesbank in Tresoren an verschiedenen Standorten gelagert. Diese Goldbarren hat die Bundesbank vor allem in den 1950er und 1960er Jahren erhalten, weil Deutschland sehr viele Waren ins Ausland verkaufte und dafür in US-Dollar oder Gold bezahlt wurde. Der Goldbestand, den die Bundesbank verwaltet, ist seit Jahren praktisch unverändert.

Früher waren Münzen aus Gold oder Silber. Noch bis weit ins 20. Jahrhundert hinein war das Bargeld zumindest teilweise durch Goldreserven gedeckt. Heute ist Gold nicht mehr der Anker der Währungen. Geld zieht seinen Wert allein aus dem Vertrauen der Menschen, dass sie damit zahlen oder es sparen können. Unabhängige Zentralbanken haben den Auftrag, den Geldwert stabil zu halten. Und Goldreserven helfen, das Vertrauen in die Zahlungsfähigkeit eines Landes und die Stabilität einer Währung zu erhöhen.

I

Die IBAN ("International Bank Account Number") ist eine international genutzte Bankkontonummer. Sie wird zum Beispiel bei Überweisungen oder Lastschriften benötigt und nur durch die kontoführende Bank vergeben. In Deutschland ersetzt die IBAN seit Februar 2014 Kontonummer und Bankleitzahl. Beide sind aber nicht einfach verschwunden, sondern ein Teil der IBAN geworden.

Der Aufbau einer IBAN ist für jedes Land festgelegt. In Deutschland besteht die IBAN aus 22 Stellen: Die ersten beiden Stellen dienen als Länderkennzeichen. Bei allen deutschen Konten steht deshalb ein „DE“ am Anfang. Direkt danach folgt eine zweistellige Prüfzahl. Und dann kommt eine achtstellige Bankleitzahl und zum Schluss die zehnstellige Kontonummer.

Die Prüfzahl dient der Kontrolle und errechnet sich nach einer bestimmten Rechenvorschrift (Algorithmus) unter Berücksichtigung aller Bestandteile der IBAN. Durch Berechnung und Vergleich der Prüfzahl wird man so vor Zahlendrehern oder Eingabefehlern geschützt. Zur besseren Lesbarkeit sollte man die IBAN auf Rechnungen oder Geschäftsbriefen immer in "Viererblöcken" angeben.

Hier kannst du dir ein Bild mit einer IBAN darauf ansehen.

Von Inflation spricht man, wenn die Preise für Waren und Dienstleistungen in einem Warenkorb über einen längeren Zeitraum hinweg steigen. Inflation kann ganz unterschiedliche Ursachen haben. Wenn zum Beispiel die Banken sehr großzügig Kredite vergeben und die Menschen das Geld nutzen, um sich mit dem geliehenen Geld ihre Wünsche zu erfüllen, dann steigen mit der höheren Nachfrage die Preise der Güter.

Führen solche Preissteigerungen dazu, dass die Löhne und Gehälter der Menschen schneller steigen, dann kann eine Spirale aus steigenden Preisen und steigenden Löhnen in Gang kommen, es entsteht Inflation. Das Geld wird dann immer weniger wert oder anders ausgedrückt: das Geld verliert seine Kaufkraft.

Wenn du also regelmäßig mit deinen Eltern einkaufen gehst, wirst du schnell feststellen, dass deine Eltern für den gleichen Wocheneinkauf immer mehr Geld bezahlen müssen. Oder dass deine Eltern bei einem Einkauf für 100 Euro den Einkaufswagen nicht mehr so voll packen können.

Die Europäische Zentralbank (EZB) versucht nun, die Inflationsrate unter, aber nahe bei 2% zu halten. Steigen die Preise im Durchschnitt schneller, dann erhöht die EZB die Zinsen. Dadurch werden Kredite teurer, die Kreditvergabe der Banken wird gedämpft. Außerdem wird es für die Menschen reizvoller zu sparen, da sie für ihre Geldanlagen mehr Zinsen bekommen. Die Nachfrage nach Gütern nimmt ab und die Preise steigen langsamer.

K

Konto ist ein Begriff aus dem Italienischen wie viele andere Wörter rund um den Geldverkehr auch (vergleiche dazu die Glossareinträge zu "Bank", "Kredit" oder "Cash"). Im Wort Konto zum Beispiel steckt das italienische "conto" für Rechnung. Diese Tatsache geht darauf zurück, dass sich das Bankgeschäft vom 13. Jahrhundert an vor allem in oberitalienischen Städten entwickelt hat. Einige der Banken in Florenz, Venedig und Mailand hatten Filialen in allen wichtigen europäischen Handelsstädten. Über diese Filialnetze verbreiteten sich auch die Begriffe für das Bankgeschäft.

Seinen Kontoauszug kann man am Kontoauszugsdrucker mithilfe seiner Bankkundenkarte ausdrucken lassen. Er gibt eine Übersicht über alle Umsätze eines Bankkontos. Dazu zählt, wie viel Bargeld abgehoben, wie viel eingezahlt wurde. Ferner ist aufgelistet, wie viel Geld vom Guthaben abgebucht wurde, zum Beispiel für die Miete, und wie viel Geld dem Konto gutgeschrieben wurde, zum Beispiel das Gehalt. Der Saldo zeigt den aktuellen Kontostand an, zum Beispiel, ob das jeweilige Konto ein Guthaben ausweist und im Plus steht (Habensaldo). Oder ob es durch Lastschriften oder durch Bargeldabhebungen überzogen wurde, also im Minus steht (Sollsaldo). So ist man immer orientiert, wie viel Geld einem gerade zur Verfügung steht.

Verleiht eine Bank Geld, dann gibt sie einen Kredit. Einen Kredit gewährt die Bank den Kunden, die Geld brauchen, weil sie sich zum Beispiel ein Auto oder ein Haus kaufen wollen. Geld verleiht die Bank aber nur, wenn sie sicher ist, dass der Kreditnehmer den Betrag auch wieder zurückzahlen kann.

Nehmen Bankkunden einen Kredit auf, dann müssen sie nicht nur den geliehenen Betrag (Kreditsumme) an die Bank in einer festgelegten Zeit (Laufzeit) wieder zurückzahlen (Tilgung), sondern mehr. Der zusätzliche Betrag sind die Zinsen. Die Kreditzinsen sind Einnahmen der Bank.

Kredit ist ein Begriff aus dem Italienischen wie viele andere Wörter rund um den Geldverkehr auch (vergleiche dazu die Glossareinträge zu Bank, Konto oder Cash). Das Wort Kredit zum Beispiel leitet sich vom italienischen Wort "credere" für "glauben" ab. Diese Tatsache geht darauf zurück, dass sich das Bankgeschäft vom 13. Jahrhundert an vor allem in oberitalienischen Städten entwickelt hat. Einige der Banken in Florenz, Venedig und Mailand hatten Filialen in allen wichtigen europäischen Handelsstädten. Über diese Filialnetze verbreiteten sich auch die Begriffe für das Bankgeschäft.

Die Kredit- oder Geschäftsbanken sind privatwirtschaftliche Unternehmen, die Dienstleistungen rund ums Geld anbieten und damit Gewinne erwirtschaften möchten. Die ersten Banken, die in Italien etwa im 13. Jahrhundert entstanden, waren solche Kredit- oder Geschäftsbanken.

Diese Banken haben typischerweise eine vielschichtige Kundschaft, vom privaten Haushalt über Handwerksbetriebe und Unternehmen bis hin zu großen Konzernen und staatlichen Einrichtungen. Sie bieten ihren Kunden ein breites Spektrum von Bankdienstleistungen an.

Seit einigen Jahren neu hinzugekommen sind sogenannten Direktbanken. Das sind Banken, die ihre Dienstleistungen nur über das Internet als Onlinebanking anbieten. Direktbanken erbringen meist dieselben Dienstleistungen für ihre Kunden wie andere Geschäftsbanken auch: vor allem das Einlagen- und Kreditgeschäft, das Wertpapiergeschäft und das bargeldlose Zahlungsverkehrsgeschäft, aber eben ohne eine persönliche Beratung.

Je nach Größe, Kundenprofil, Geschäftsfeldern und Wirkungskreis unterscheidet man vor allem zwischen Großbanken, Privatbanken, Direktbanken und Regionalbanken.

Deutsche Großbanken verfügen zumeist selbst über ein dichtes Filialnetz, über das sie die oben genannten Dienstleistungen anbieten. Darüber hinaus sind sie aber auch für große Unternehmen tätig, deren Umsätze sich in Millionen- oder gar Milliardenbeträgen bewegen. Sie unterstützen die großen Unternehmen z.B. bei der Export- und Handelsfinanzierung, Abwicklung des nationalen und internationalen Zahlungsverkehrs, Finanzierung internationaler Großprojekte, Abwicklung und Finanzierung von Käufen von Unternehmen und dabei, Unternehmen an die Börse zu bringen.

Privatbanken und Direktbanken zählen vor allem Privatleute und selbständige Einzelunternehmer oder Freiberufler zu ihren Kunden. Ihnen bieten sie Dienstleistungen wie Bargeld abheben (Geldautomat), bargeldlosen Zahlungsverkehr (Überweisung, Bankkarte), die Hereinnahme von Spareinlagen, Kreditvergabe (z.B. Auto-, Immobilienfinanzierung), Schließfächer, Vermögensanlage und vieles mehr.

Regionalbanken haben neben den zuvor genannten Kundengruppen vor allem auch kleine und mittlere Unternehmen als Kunden. Wichtige Dienstleistungen für die Kunden sind die Kreditvergabe (z.B. Investitionen für Praxisräume, Maschinen, Erweiterung von Fabrik- und Unternehmensgebäuden), der bargeldlose Zahlungsverkehr (z.B. Abwicklung von Lohnzahlung für Hunderte Beschäftigte; Lastschrifteinzug z.B. von Stromrechnungen etc.).

Mit einer Kreditkarte kann man in allen Geschäften, die dem Kreditkartensystem angeschlossen sind, bargeldlos einkaufen. Sehr oft benutzt man sie bei Online-Einkäufen im Internet. Es ist aber auch möglich, mit der Karte an der Kasse zu bezahlen. Wie bei der deutschen Bankkundenkarte muss man auch hier den Beleg der Zahlung durch eine Unterschrift oder die Eingabe einer PIN autorisieren. Zahlt man mit der Kreditkarte, dann wird der Zahlbetrag zu einem späteren Zeitpunkt vom Konto abgebucht. Der Kunde hat also für einige Zeit einen zinslosen Kredit, daher der Name. Demgegenüber wird der Zahlbetrag bei der Bankkundenkarte zumeist sofort vom Konto des Zahlers abgebucht.

Die meisten Kreditkarten sind weltweit einsetzbar, was für Reisende praktisch ist. Kreditkarten werden von verschiedenen Gesellschaften angeboten. Zu den größten dieser Kreditkarten-Gesellschaften gehören in Europa "MasterCard", "Visa", "American Express" und "Diner". Zum Teil werden diese Karten in Zusammenarbeit mit Banken ausgegeben, zum Teil geben die Gesellschaften sie direkt an ihre Kunden aus.

Unter Kreditmünze versteht man eine Münze, die einen beträchtlich niedrigeren Metallwert hat, als ihr aufgeprägt ist. Ein anderes Wort für Kreditmünze ist Scheidemünze. Unsere 2-Euro-Münze zum Beispiel ist eine Kredit- oder Scheidemünze: Sie besteht im Wesentlichen aus Messing und Nickel. Der Materialwert plus die Kosten für die Herstellung der Münze sind niedriger als ihr Nennwert. Nicht das Material, das ich wiegen und prüfen kann, zählt also beim Bezahlen, sondern das Vertrauen in das Geldstück. Dies gilt übrigens auch für Banknoten. Sie bestehen zum Großteil aus Baumwolle. Die Herstellungskosten für die verschiedenen Banknoten liegen im Durchschnitt bei etwa 10 Cent.

Der lydische König Krösus, der vor etwa 2500 Jahren lebte, markiert den Beginn der Kurantmünze. Er ließ erstmals in der Geschichte Münzen aus reinem Gold und aus purem Silber herstellen. Münzexperten der Deutschen Bundesbank haben bei Untersuchungen festgestellt, dass der Goldgehalt dieser Münzen weit über 990 Tausendstel und der Silbergehalt bei fast 1000 Tausendstel liegt – es sich also um fast reine Gold- und Silbermünzen handelt. Krösus konnte sich diese Form der Münzprägung leisten, verfügte er doch über enorme Gold- und Silbervorräte. Weshalb man heute noch über einen vermögenden Menschen sagt: Er sei ein Krösus.

Eine Kurantmünze ist eine Münze, deren aufgeprägter Wert dem Wert des Metalls entspricht, aus dem sie besteht. Dies traf früher auf die meisten Edelmetallmünzen zu, deren Edelmetallanteil wesentlich größer als 50 Prozent war. So hatten die 5, 10 und 20-Goldmark-Stücke, die im Zeitraum von 1871 bis 1915 ausgegeben wurden, einen Feingehalt von 900 Tausendstel. Das Gleiche traf für die Silbermünzen dieser Zeit zu. Der Materialwert beider Münzen entsprach ihrem aufgeprägtem Wert (Nominalwert).

L

Die Landesbanken werden zum Sparkassensektor gezählt. Sie sind überregional, aber auch international tätig und decken Geschäftsbereiche ab, die für Sparkassen aufgrund ihrer Größe nicht möglich sind (z.B. Export- und Handelsfinanzierung, Abwicklung des nationalen und internationalen Zahlungsverkehrs, Finanzierung internationaler Großprojekte).

Die meisten Erwachsenen erhalten für ihre Arbeit Lohn oder ein monatliches Gehalt. Dieses Geld steht ihnen zu, weil sie dafür arbeiten und Dinge herstellen, die andere Menschen brauchen oder gerne haben wollen. Ohne Arbeit gäbe es zum Beispiel kein Spielzeug, aber auch keine Lebensmittel, Bekleidung, Fahrräder oder Autos, Schulen, Kindergärten oder Wohnhäuser und noch vieles mehr. Auch Arbeiten, die andere für uns machen, müssen wir bezahlen: Die Behandlung beim Arzt, der Besuch beim Friseur oder die Fahrt mit einem Taxifahrer. Um das alles und noch viele andere Dinge bezahlen zu können, brauchen wir Geld. Das zu haben, ist keine Selbstverständlichkeit, sondern muss in der Regel erarbeitet werden.

M

Der griechischen Sage nach war Midas König von Phrygien, einer Region, die in der heutigen Türkei liegt. Ob er wirklich gelebt hat, ist nicht bekannt. Dafür gibt es einige antike Sagen, die von seiner Gier und Dummheit berichten. Eine erzählt von einem Wunsch, den er bei Dionysos, dem griechischen Gott der Fruchtbarkeit und des Weines, frei hatte. König Midas wünschte sich, dass sich alles von ihm Berührte in Gold verwandeln möge. Der Wunsch wurde ihm gewährt. Da sich auch Speisen und Getränke in Gold verwandelten, sobald er sie berührte, drohte Midas zu verhungern und zu verdursten. Midas hatte Glück: Dionysos hatte Mitleid mit dem habgierigen und einfältigen Herrscher. Er verriet ihm, dass er sich den Zauber im Fluss Paktolos abwaschen könne. Das machte Midas dann schließlich auch. So wurde er gerettet, während der Fluss der Sage nach seitdem Gold mit sich führt.

N

Im "Nationalen Analysezentrum für beschädigtes Bargeld" in Mainz kümmern sich die Mitarbeiter um die Geldscheine und Münzen, die besonders schlimm zerstört sind. Das ist ein Beitrag der Bundesbank, den Bürgern zu zeigen, dass ihr Geld werthaltig ist. Denn selbst wenn das Geld sehr stark beschädigt ist, kann man es umtauschen. Allerdings nur unter bestimmten Bedingungen (siehe Eintrag "Beschädigtes Bargeld").

Pro Jahr kommen im Analysezentrum ungefähr eine Million Banknoten an, die so stark beschädigt sind, dass sie hier untersucht und umgetauscht werden müssen. Das ist ein Gegenwert von 30 bis 35 Millionen Euro, die auf diese Weise gerettet werden. Die Münzen sind hierbei noch gar nicht mitgerechnet. Mindestens vier bis fünf Wochen muss man warten, bis das Geld auf das eigene Konto erstattet wird. Bei schwierigen Fällen sogar viel länger, denn die Fachleute sitzen mitunter mehrere Tage an einem Fall. Zum Beispiel wenn Aschestücken unter dem Mikroskop untersucht werden müssen oder Geldscheine nach einem Brand mit Plastik oder Metall zusammengeschmolzen sind. Die müssen dann wieder vom Material getrennt werden.

Einen Tipp haben die Experten: zerrissene Geldscheine selbst mit Klebeband wieder zusammen zu basteln ist nicht so gut, denn Geldautomaten und Zählmaschinen könnten damit verstopft oder -beschädigt werden. Da ist es besser über eine Bank oder Sparkasse das Geld an eine der Filialen der Bundesbank weiterzuleiten oder dort direkt abzugeben.

Das Naturalgeld, auch Warengeld genannt, ist eine einfache Form des Geldes, die in früheren Zeiten üblich war. Anstelle von Münzen oder Geldscheinen bezahlte man zum Beispiel mit Fellen, Teeziegeln oder Kaurischnecken. Auch das Bezahlen mit Salzbarren, Federn oder Zigaretten hat es schon gegeben. Wichtig ist, dass die Gegenstände, die als Warengeld verwandt werden, von Käufern und Verkäufern als Tauschmittel anerkannt werden. Außerdem müssen diese Gegenstände eine allgemein hohe Wertschätzung genießen.

Eine Notenbank ist eine staatliche Behörde, die sich ums Geld kümmert. Nur die Notenbank hat das Recht, Banknoten - also Geldscheine - drucken zu lassen und auszugeben. Die wichtigste Aufgabe der Notenbank ist, den Wert des Geldes zu sichern. Die Deutsche Bundesbank ist die Notenbank für Deutschland. Ein anderes Wort für Notenbank ist Zentralbank.

O

Online-Banking existiert seit rund 15 Jahren und wird auch "Homebanking" (englisch – home: "zu Hause") genannt. Damit können zum Beispiel deine Eltern bestimmte Bankgeschäfte ganz einfach mit ihrem Computer, Laptop, Smartphone oder Tablet über das Internet erledigen. Wenn sich deine Eltern bei ihrer Bank für das Online-Banking angemeldet haben, bekommen sie persönliche Zugangsdaten. Mit diesen Daten können sie sich dann auf der Internetseite ihrer Bank anmelden.

Um Zugriff auf seine Kontodaten zu haben, muss man zuerst eine Geheimzahl, die PIN (Persönliche Identifikationsnummer), und seine Kontonummer eingeben. Dann kann man zum Beispiel den Kontostand überblicken.

Möchten deine Eltern zum Beispiel Geld überweisen, also vielleicht die Rechnung eines Händlers begleichen, dann benötigt man einen weiteren Code: eine TAN (Transaktionsnummer). Dazu gibt es verschiedene TAN-Verfahren, die die Banken ihren Kunden anbieten. Die TAN hat die Funktion einer Unterschrift, mit der die Zahlung (Transaktion) vom Kontoinhaber bestätigt wird. Für jede Überweisung gibt es eine eigene TAN. Beide, TAN und PIN garantieren also eine hohe Sicherheit beim Online-Banking. Da aber Betrüger immer wieder versuchen an die PIN und TAN zu kommen, um selbst Überweisungen über das Konto vornehmen zu können, ist es sehr wichtig, niemandem seine PIN und eine TAN zu verraten.

P

Die ersten Formen von Papiergeld gab es vor mehr als 1000 Jahren bei den Chinesen. Ausgegeben wurden die Geldscheine von chinesischen Staatsbehörden. Ihre Kaufkraft erhielten sie durch ein aufgedrucktes und besiegeltes Versprechen, dass der Geldschein der Zahl der abgebildeten Kupfermünzen gleichwertig sei. Als erste europäische Banknoten gelten Scheine aus Schweden. Und das kam so: Da das Land nur über wenig Edelmetallvorkommen verfügte, prägte man ab 1644 Kupferplatten als Geld. Die bis zu 20 kg schweren Platten waren jedoch sehr unpraktisch im Zahlungsverkehr. Beim „Stockholms Banco“, konnte man sie aber hinterlegen und erhielt dafür einen „Credityf-Zedel“. Diese „Zettel“ gelten als die ersten Banknoten Europas: Sie wurden im Geschäftsverkehr als Zahlungsmittel akzeptiert. Die ersten deutschen Papiergeldscheine sind die „Reichstaler“ von 1772. Ausgegeben wurden sie auf Veranlassung des sächsischen Kurfürsten Friedrich August III. mit Nennwerten von einem, zwei, fünf, zehn, 50 und 100 Reichstalern. Heute geben staatliche Zentralbanken Banknoten aus.

Bei einer Preisabsprache vereinbaren zwei oder mehrere Unternehmen, Hersteller oder Händler, welche Preise sie für ein Produkt oder eine Dienstleistung nehmen werden. Eine solche Absprache nennt man auch Preiskartell. Damit wird der freie Wettbewerb auf dem Markt abgeschwächt oder sogar ganz ausgeschaltet. Das kommt zum Beispiel dann zustande, wenn Firmen beschließen, dass sie für ihre Produkte ungefähr denselben Preis nehmen werden. Machen das vor allem solche Unternehmen oder Händler, die fast alleine bestimmte Produkte anbieten, dann kannst du als Kunde auch nicht mehr zwischen günstigeren Angeboten wählen. Überall musst du dann denselben Preis bezahlen, weil nicht mehr Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen. Solche verbotenen Preisabsprachen soll das Bundeskartellamt verhindern.

Preise setzen sich aus mehreren Faktoren zusammen. Da sind zunächst die Kosten für die Herstellung von Waren. Dazu können die Materialien gehören, die zur Produktion einer Ware benötigt werden wie zum Beispiel Gurkensamen bei Gurken oder Baumwolle bei Jeans. Auch bei der Weiterverarbeitung fallen Kosten an: zum Beispiel für Dünger, Wasser, Strom, Maschinen und so weiter. Natürlich auch Transportkosten und Lohnkosten, schließlich wollen die Menschen, die die Waren herstellen auch etwas verdienen. Aber auch die Händler haben Ausgaben, oft für Lagerräume, Verkaufsstände, Ladenmieten und Gehälter. Und schließlich wollen alle Beteiligte, Hersteller wie Händler, noch einen Gewinn machen, den sie zu ihren Kosten hinzuzählen. Die Summe aus Kosten und Gewinn ist der Preis.

Preise für gleiche oder ähnliche Waren können allerdings variieren. Kann ein Hersteller seine Materialien wie zum Beispiel Gurkensamen oder Baumwolle günstiger als andere einkaufen oder hat er geringere Lohnkosten, dann kann er auch günstigere Preise machen. Ähnliches gilt für den Händler, wenn er zum Beispiel seinen Anteil an Gewinn beim Verkauf reduziert. Und noch etwas beeinflusst den Preis: Je beliebter eine Ware ist und je weniger es von ihr gibt, desto teurer kann sie verkauft werden. Je mehr es von einer Ware gibt und je weniger sie nachgefragt wird, desto niedriger ist meist auch ihr Preis. Das nennen Experten das Spiel von Angebot und Nachfrage.

Wenn von Preisstabilität gesprochen wird, heißt das nicht, dass der Preis einer einzelnen Ware oder eines einzelnen Produkts unverändert bleiben soll. Das würde keinen Sinn ergeben, denn gerade Preisänderungen signalisieren, ob ein Gut knapper geworden ist oder reichlicher vorkommt. Darauf kannst du dich als Verbraucher genauso einstellen wie die Unternehmen, die dieses Gut herstellen (vgl. den Eintrag zu "Preise"). Preisstabilität bedeutet stattdessen, dass der Durchschnitt aller Preise eines bestimmten Warenkorbes stabil bleibt. Anders ausgedrückt: Dein Geld behält seinen Wert über einen langen Zeitraum. Dass das so bleibt, dafür sorgen die Zentralbanken des Eurosystems wie die Europäische Zentralbank (EZB) und die Deutsche Bundesbank.

Es gibt zurzeit etwa 25 Privatbanken in Deutschland. Privatbanken gehören zu den Geschäftsbanken und sind Unternehmen des privaten Bankgewerbes. Sie können unterschiedliche Rechtsformen annehmen, denen gemeinsam ist, dass die Entscheidungsbefugnisse in der Hand der Eigentümer liegen. Oft sind neben den Eigentümern deren Familienmitglieder in der Geschäftsführung vertreten, wobei diese mit ihrem persönlichen Vermögen haften.

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Wer die Sicherheitsmerkmale unserer Euro-Münzen und Euro-Scheine sorgsam überprüft, kommt dem Falschgeld schnell auf die Schliche. Bei den Münzen kannst du den Magnettest machen: Echte 10-, 20- und 50-Cent-Stücke werden vom Magneten nicht angezogen. Die 1-, 2- und 5-Cent-Stücke hingegen sind stark magnetisch. Der äußere Ring der echten 1- und 2-Euro-Münzen wird nicht vom Magneten angezogen. Das Mittelstück hingegen ist leicht magnetisch. Darüber hinaus hebt sich bei echten Münzen das Münzbild klar abgegrenzt und fühlbar ab. Zudem ist der Rand der 2-Euro-Münze zusätzlich mit einer Schriftprägung versehen. Auch die Zweifarbigkeit der 1- und 2-Euro-Münzen erschwert das Fälschen zusätzlich.

Wer die Sicherheitsmerkmale unserer Euro-Münzen und Euro-Scheine sorgsam überprüft, kommt dem Falschgeld schnell auf die Schliche. Bei den Scheinen kannst du zur Prüfung drei Techniken anwenden: Fühlen, Sehen, Kippen.

Fühlen: Je nach Geldschein findest du am oberen oder linken seitlichen Rand eines Euro-Scheins eine Reihe von Buchstaben. Es sind die Abkürzungen für "Europäische Zentralbank" in verschiedenen Sprachen. Bei einem 50-Euro-Schein zum Beispiel lautet die Reihe BCE ECB EZB EKT EKP. Wenn du mit dem Finger leicht darüber fährst, solltest du die Buchstaben als leichte Erhöhung ertasten können.

Sehen: Wenn du einen Euro-Schein gegen das Licht hältst, wird das Wasserzeichen sichtbar. Außerdem siehst du im Gegenlicht den Sicherheitsfaden als dunkle Linie.

Kippen: Bei 5-, 10- und 20-Euro-Scheinen erkennst du auf der Vorderseite unten links eine glänzende Zahl, die Smaragdzahl. Beim Hin- und Herkippen siehst du dort einen Lichtbalken auf- und abwandern. Je nach Blickwinkel verändert sich außerdem die Farbe der Zahl von Grün zu Blau.

Die deutschen Sparkassen gehören in der Regel Städten, Gemeinden oder Landkreisen. Darauf deutet oftmals schon der Name hin, z.B. Stadtsparkasse, Kreissparkasse oder Bezirkssparkasse. Zu ihren Kunden zählt vor allem die gebietsansässige Kundschaft (Bürger und klein- und mittelständige Unternehmen).

Von den privaten Banken unterscheiden sich Sparkassen dadurch, dass der Hauptzweck ihres Geschäftsbetriebes nicht die Erzielung von Gewinn ist. Vielmehr steht ein öffentlicher Auftrag im Vordergrund, wonach das Sparen und die Vermögensbildung sowie die Kreditversorgung der Bevölkerung gefördert bzw. sichergestellt werden sollen. Außerdem werden Gewinne zum Beispiel an die betreffende Stadt ausgeschüttet oder direkt für gemeinnützige Zwecke zur Verfügung gestellt. Mit diesem Geld können dann auch Sportfeste und Ferienaktionen, die Freiwillige Feuerwehr oder "Die Tafel" unterstützt werden.

Die ersten deutschen Sparkassen entstanden schon im 18. Jahrhundert. Sie wurden von den damaligen Landesherren gegründet, um der ärmeren Bevölkerung die Möglichkeit zu geben, auch Kleinstbeträge langfristig und sicher verzinst anlegen zu können. Damit sollten sich auch Menschen ohne Vermögen im Hinblick auf Alter oder Krankheit absichern können. Vorläufer der Sparkassen waren Waisenkassen und Leihhäuser. Heute sind Sparkassen Universalbanken, d.h. sie betreiben alle Bankgeschäfte.

Ein Sparkonto dient dazu Geld anzusparen. Jeder kann darauf Geld einzahlen, also du selbst, aber auch zum Beispiel deine Eltern oder Großeltern. Je nachdem wie oft und wie viel Geld eingezahlt wird, wächst das Sparguthaben entsprechend schnell an. Für dein Sparguthaben (auch Spareinlagen genannt) bekommst du Zinsen (Sparzinsen). Das heißt die Bank oder Sparkasse, bei der du das Sparkonto hast, zahlt dir als Sparer einen Betrag dafür, dass du ihr dein Geld für eine gewisse Zeit (Laufzeit) überlässt. Die Höhe der Zinsen hängt von der Laufzeit ab.

Die Zinsen werden dir jeweils am Jahresende auf deinem Sparbuch gutgeschrieben. Mit diesem angesparten Geld kannst du dir schließlich Dinge kaufen, die viel mehr kosten als du in der Woche oder im Monat an Taschengeld zur Verfügung hast. Das könnte zum Beispiel ein Fahrrad, ein Computer oder in ferner Zukunft auch der Führerschein sein.

Ist der Zeitpunkt erreicht, an dem du genug angespart hast, um dir deinen Wunsch erfüllen zu können, kannst du den Betrag vom Sparkonto abheben oder es ganz auflösen (Auszahlung). Über den vollen Betrag kannst du aber in der Regel erst nach einer gewissen Zeit (Kündigungsfrist) verfügen, meist sind es 3 Monate. Falls mal eine Bank nicht in der Lage ist, die Spareinlagen ihrer Kunden zurückzuzahlen, brauchst du dir keine Sorgen machen. Dein Guthaben ist bis zu 100.000 Euro durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt.

Alle Euro-Münzen - von der 1-Cent-Münze bis zur 2-Euro-Münze - zeigen sowohl auf ihrer nationalen als auch auf ihrer europäischen Seite jeweils 12 Sterne. Auf der nationalen Münzseite umrahmen sie kreisförmig das jeweilige grafische Motiv und sind in ihrer Anordnung an die Gestaltung der europäischen Flagge angelehnt. Auf den gemeinsamen Vorderseiten der Euro-Münzen sind die Sterne kleiner gehalten. Hier liegen sie im Hintergrund der Europakarte und sind mit querlaufenden Linien verbunden. Vielfach wird angenommen, dass die zwölf Sterne für eine bestimmte Anzahl europäischer Länder stehen – das ist nicht so. Die Zahl der Sterne, zwölf, ist traditionell ein Symbol der Vollkommenheit, Vollständigkeit und Einheit.

T

Die meisten Kinder bekommen von ihren Eltern Taschengeld. Eltern sind dazu aber nicht verpflichtet. Es gibt kein Gesetz, dass die Zahlung oder die Höhe von Taschengeld vorschreibt. Dennoch sehen viele Eltern und Fachleute es als sinnvoll an, damit Kinder schon früh den Umgang mit Geld erlernen und selbstständig entscheiden können: Wie viel kann ich mir leisten? Möchte ich mein Geld lieber sparen? Wofür möchte ich mein Taschengeld ausgeben? Die Höhe des Taschengeldes hängt üblicherweise auch davon ab, wie viel Geld die Eltern selbst zur Verfügung haben und was die Kinder davon bezahlen sollen.

Auch wenn Kinder Geld zur freien Verfügung haben, können sie nicht alles kaufen. Ist man nämlich unter 7 Jahren, dann ist man nicht geschäftsfähig, das heißt die Eltern könnten die erworbene Ware auch rückwirkend wieder gegen die Kaufsumme zurückgeben. 7-14-Jährige sind beschränkt geschäftsfähig. Sie dürfen altersübliche, kleinere "Geschäfte" des täglichen Lebens wie zum Beispiel den Kauf von DVDs, Büchern oder Kinokarten tätigen. Käufe, die schriftliche Verträge voraussetzen, sind aber ebenso wenig erlaubt wie der Erwerb von Waren, die Kinder gar nicht kaufen dürfen. Dazu zählen unter anderem Zigaretten oder Alkohol oder Dinge, die das normale Taschengeld überschreiten wie zum Beispiel teure Handys, Jacken oder Spielekonsolen. Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren sind mündige Minderjährige mit erweiterter Geschäftsfähigkeit, Personen über 18 Jahre haben grundsätzlich die volle Geschäftsfähigkeit.

W

Rund die Hälfte der Länder in Europa haben eine gemeinsame Währung, den Euro. In allen Euro-Ländern werden die Preise in Euro, also in derselben Währung angegeben. So kannst du, wenn du in ein Euro-Land wie zum Beispiel Frankreich oder Italien fährst, die Preise ganz leicht vergleichen. Denn die Preise aller Waren werden wie in Deutschland in Euro angegeben.

Außerhalb der Euro-Länder hat fast jedes Land eine eigene Währung. Die Amerikaner haben den Dollar, die Engländer das Pfund, die Schweizer den Franken. Willst du in den USA oder in England oder einem anderen Land außerhalb des Euro-Raums etwas kaufen, dann musst du dein Geld zunächst in die Landeswährung umtauschen. Für den Umtausch musst du Gebühren zahlen. Und du musst immer die Preise umrechnen – von der jeweiligen Landeswährung in Euro. Nur so kannst du die Preise vergleichen und herausfinden, wie hoch der Preis in Euro wäre.

Die gemeinsame Währung ist also sehr praktisch, denn mit ihr sparst du innerhalb des Euro-Raums Zeit und Geld. Das gilt auch für Unternehmen, die viel Handel mit anderen Euro-Ländern treiben.

Aufgabe des Eurosystems ist es, Preisstabilität zu gewährleisten. Daher muss die Preisentwicklung immer genau beobachtet werden. Angesichts der Millionen Einzelpreise in unserer Wirtschaft wäre es aber weder möglich noch sinnvoll, jeden einzelnen Preis zu beobachten. Es wird nur eine Auswahl an Preisen betrachtet. Dazu wird ein sogenannter "Warenkorb" mit Produkten zusammengestellt, die für unser Leben eine wichtige Rolle spielen.

Beim Warenkorb handelt es sich also nicht um einen Einkaufskorb, wie du ihn aus dem Supermarkt kennst. Er heißt nur so und dient als Sammelbegriff für verschiedene Waren und Dienstleistungen. Und wenn Du Preise heute und gestern vergleichen möchtest, dann kannst Du einfach gucken, was dieser Warenkorb gestern gekostet hat und heute kostet. Nicht jeder Warenkorb ist für jede Fragestellung von gleichem Interesse. Für einen Privathaushalt sind andere Preise wichtig als für einen Bauherrn oder einen Einzelhändler. Darum werden verschiedene Warenkörbe zusammengestellt.

Für das Eurosystem sind die Verbraucherpreise von besonderer Bedeutung, also die Preise die wir alle täglich bezahlen. Der Warenkorb für Verbraucherpreise wird für Deutschland vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden zusammengestellt und auch immer wieder an aktuelle Entwicklungen angepasst. Die Produkte sind je nach Verwendungszweck in verschiedene Gruppen geordnet, darunter zum Beispiel "Nahrungsmittel" (Brot oder Zucker), "Kleidung" (Schuhe, Hosen oder Jacken) oder "Bildungswesen" (Schulen oder Kindergärten).

Solche Warenkörbe werden auch in den anderen Ländern des Euro-Raums zusammengestellt, immer nach den Vorlieben in den jeweiligen Ländern. Je nachdem, wie sich die Preise des zusammengefassten Warenkorbes für den gesamten Euro-Raum entwickeln, kann der EZB-Rat prüfen, ob er seine Aufgabe erfüllt oder ob er gegensteuern muss.

In Geld lässt sich ein gewisser Wert "speichern". Das hat einen großen Vorteil: Du kannst mit dem Geld, das Du heute besitzt, auch noch zu einem viel späteren Zeitpunkt bezahlen. Stell Dir vor, Du möchtest für ein neues Handy sparen, das aber erst in drei Monaten zum Verkauf in die Läden kommt. Würdest Du anstatt Geld zum Beispiel Fischstäbchen sparen und damit bezahlen wollen, dann wären sie zum Zeitpunkt des Kaufs nichts mehr wert: Sie wären längst verdorben. Dein Geld hingegen verdirbt nicht, es behält seinen Wert. Man kann auch sagen: Das Geld "speichert" seine Kaufkraft.

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Zinsen sind eine Art Leihgebühr. Wenn du bei einer Bank einen Kredit aufnimmst, dann leihst du dir von ihr Geld. Als Kreditkunde zahlst du nicht nur den geliehenen Betrag an die Bank zurück, sondern mehr. Das sind die Zinsen. In diesem Falle nennt man sie Kreditzinsen. Wenn du hingegen dein Geld der Bank zur Verfügung stellst, indem du es zum Beispiel auf einem Sparkonto anlegst, dann erhältst du Spar- oder Guthabenzinsen. Die Bank zahlt dir als Sparkunden gleichsam Leihgebühren dafür, dass sie dein Geld nutzen konnte. Je länger der Zeitraum ist, für den du der Bank dein Geld leihst, desto höher ist der Zinssatz, den die Bank dir zahlt.

Hinzu kommt, dass man auch auf seine Zinsen wiederum Zinsen bekommt, man spricht vom Zinseszins. Ein Beispiel verdeutlicht dies: Du erhältst von deinen Eltern oder Verwandten zur Einschulung 1000.- Euro geschenkt. Das Geld wird auf ein Sparkonto eingezahlt, darauf gibt es beispielsweise 1 Prozent Zinsen. Nach einem Jahr wären schon 1010.- Euro auf dem Sparkonto. Im zweiten Jahr werden wiederum die 1000.- Euro verzinst und zudem die 10.- Euro, die die Bank nach dem ersten Jahr als Zins gezahlt hat und die du auf deinem Sparkonto gelassen hat. Das heißt im zweiten Jahr sind dann 1020,10 Euro auf dem Sparkonto. Dieser Zinseszinseffekt setzt sich immer weiter fort. Nach 10 Jahren hättest du somit 1104,62 Euro auf deinem Sparkonto – also 104 Euro und 62 Cent mehr als deine Familie für dich eingezahlt hat.